Etosha Park und Kaokofeld

Der Etosha Nationalpark ist eines der schönsten Naturschutzgebiete Afrikas. Etosha bedeutet "Großer weißer Platz", stammt aus der San-Sprache und benennt damit die Salzpfanne, die ein Fünftel des Parks ausmacht. Nur in regenreichen Jahren füllt sich diese Pfanne mit Wasser und bietet dann riesigen Flamingoschwärmen Möglichkeit zum Brüten. Der westliche Teil des Parks wird von Grasland und Trockenbuschsavanne beherrscht, die nach Osten hin in Baumsavanne übergeht.
Durch die Steppe ziehen Großwildherden, die sich während der Trockenzeit von Mai bis September an den Wasserstellen sammeln. An 40 dieser Wasserlöcher sind Beobachtungsstellen angelegt. Der Park wird von Straßen durchzogen, auf denen man von Posten zu Posten fahren kann. Autos dürfen nicht verlassen werden. An drei Stellen sind Camps eingerichtet, die Versorgungs- und Unterkunftmöglichkeiten bieten. Tierbeobachtungen sind vor allem in den Morgen- und Abendstunden möglich, während der heißen Tageszeit hält sich das Wild meist im Schatten auf.
Das abgelegene Kaokoveld im Norden Namibias ist eines der letzten weitgehend unberührten Gebiete Afrikas. Einige der hier lebenden Himbastämme haben ihre traditionelle Lebensform erhalten. Bis heute sind sie teilnomadisierende Hirten, folgen mit ihrem Vieh den Weide- und Wasserstellen. In ihrer Religion spielt die Ahnenverehrung eine große Rolle, das "heilige Feuer" darf nie verlöschen. Sie kleiden sich mit einem Lendenschurz und tragen prächtige Schmuckstücke. Die Frauen reiben sich zum Schutz vor der Sonne mit einem Gemisch aus zerstoßenem Roteisenstein, Butterfett und Kräutern ein. Verheiratete Frauen tragen eine Fellkrone, Männer einen Turban.
6000 Himba leben noch in Namibia, ihre Kultur wird allerdings mehr und mehr durch Kriege, Tourismus und wirtschaftliche Erschließung ihrer Weidegebiete bedroht.